Das Flössen von Holz besitzt in der Schweiz eine lange Tradition. Im Zuge des Eisenbahnbaus verschwand es Ende des 19. Jahrhunderts bald einmal. Da die Aare viele Zuflüsse für Holz besitzt, wurde hauptsächlich hierauf geflösst. Historisch belegt sind aber auch Fahrten vom Hinter- und Vorderrhein (Graubünden) bis in den Bodensee und nach dem Rheinfall bis Basel und von da bis nach Holland.
Den Anfängen des Flössens lag die Hauptversorgung der Städte mit Holz zugrunde. Holz war für den Fortschritt eines der wesentlichen Elemente: Es ermöglichte den Bau von Siedlungen, Städten, Schiffen, die Nahrungszubereitung und das Wärmen der Hütten und Häuser. Das geflösste Holz wurde somit vornehmlich zum Heizen und Kochen und natürlich als Baumaterial verwendet. Der vermehrte Einsatz und Betrieb von Schmelzöfen ab 1750 zur Gewinnung von Eisen liess den Holzbedarf in der Folge rasant in die Höhe schnellen. Es gab aber auch zuvor immer wieder Ereignisse, die die Nachfrage nach Holz stark ansteigen liessen: So zum Beispiel die rege Bautätigkeit rund um das Konstanzer Konzil (1414-1418), die vermehrte Schifffahrt im Zusammenhang mit der Entdeckung Amerikas oder der Aufbau einer Seemacht durch Holland ab dem 17. Jahrhundert.
Quelle:
Grossmann, H.: Flösserei und Holzhandel aus den Schweizer Bergen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Zürich: Druck Leemann AG, 1972.